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当代大学德语4 Hoertexte1-12

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当代大学德语4 Hoertexte1-12Studienweg Deutsch 4 H?rtexte Lektion 1 Familie Gültig – Isabella und Tobias, die Kinder Isabella, die Tochter Ich bin tolerant erzogen worden, durfte ausgehen, in die Disco und zu Partys und so, wenn ich wollte. Ich konnte auch meine Freunde selbst auss...

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Studienweg Deutsch 4 H?rtexte Lektion 1 Familie Gültig – Isabella und Tobias, die Kinder Isabella, die Tochter Ich bin tolerant erzogen worden, durfte ausgehen, in die Disco und zu Partys und so, wenn ich wollte. Ich konnte auch meine Freunde selbst aussuchen. Nur bei Freunden übernachten darf ich erst, seit ich 18 bin. Da h?tten meine Eltern mich ja nicht kontrollieren k?nnen. Aber das war schon o.k. Doch mit 17, vor eineinhalb Jahren, habe ich mir diese Punk-Frisur zugelegt und da gab es anfangs manchmal Krach, vor allem mit meiner Mutter. Sie meint, ich h?tte mich in meiner ganzen Art ver?ndert. …Du musst lernen, dich anzupassen!“, sagt sie immer. Mein Vater sieht das weniger prinzipiell. Er meint, meine Frisur und meine etwas unkonventionellen Klamotten schaden mir im Beruf. Dabei habe ich mit meinen Kunden und mit meiner Chefin eigentlich keine Probleme. Ich bin Verk?uferin in einer Boutique für junge Mode. Ich habe mich, glaube ich, nicht ver?ndert. Ich wollte mich schon immer von den anderen unterscheiden, ich meine ?u?erlich, meinen eigenen Stil haben. Die Anpassung kommt früh genug. Gut finde ich, dass meine Eltern unsere Privatsph?re respektieren, meine und die von meinem Bruder. Obwohl Tobias erst 15 ist. Sie gehen nicht in unsere Zimmer oder an unsere Computer, um herumzuschnüffeln. Trotzdem m?chte ich bald eine eigene Wohnung haben. Tobias, der Sohn Ich bin ganz anders als meine Schwester. Ich finde, der geht es viel zu sehr um ?u?erlichkeiten. Bis die mit dem Frisieren fertig ist, vergeht bestimmt eine halbe Stunde. Und besonders gut finde ich ihren Punk-Stil auch nicht. Aber das ist ihre Sache. Meine Mutter ist oft ungerecht. Immer muss ich im Haushalt mehr tun als Isabella. Und dann das Problem Ordnung. Es gibt doch Wichtigeres als eine aufger?umte Wohnung. Immerhin kann ich in meinem Zimmer herumliegen lassen, was ich will. Aber nur da. Das akzeptieren meine Eltern, auch wenn sie es nicht gut finden. Positiv finde ich auch, dass sie sich sehr um mich kümmern. Sie wollen wirklich mein Bestes. Aber sie sagen immer, dass sie mich besser kennen als ich mich selbst. Das glaube ich nicht. Und für meinen Vater z?hlt eigentlich nur der berufliche Erfolg. Sie geh?ren zu einer anderen Generation. Wir haben heute andere Interessen als die Leute früher. Ich bin z.B. in einer Umweltschutzgruppe. Wir machen ein grüne Website für unser Gymnasium und machen auch Veranstaltungen. Das ist für mich wichtig, auch wenn es viel Zeit kostet. Aber da lerne ich bestimmt mehr, als wenn ich immer nur an gute Noten denke. Meine Eltern denken leider kaum an Umweltschutz. überhaupt sind sie, genauso wie meine Schwester, ziemlich unpolitisch. 1 Familie Gültig – Roswitha und Bernd, die Eltern Roswitha, die Mutter Im Moment habe ich mehr Negatives als Positives über meine Kinder zu sagen. Es ist die ganze Einstellung. Ordnung, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, das sind für sie Fremdw?rter. Tobi hat nur seine Umweltprojekte im Kopf. Da ist er voll dabei. Aber wenn er mal was im Haushalt machen soll, gibt es Krach. Und für Isabella gibt es nicht Schlimmeres als Anpassung. Das sieht man schon an ihrem Punk-Look. Na ja, so eine richtige Punkerin ist sie nicht, aber sie wei?einfach noch nicht, dass das Leben oft nicht leicht ist, dass man auf die anderen Rücksicht nehmen muss. Das gilt für beide. Ich finde sie ziemlich egoistisch, zur Zeit jedenfalls. Gut dabei ist, dass sie sehr selbstbewusst sind. Und ehrlich sind sie auch. Lieb k?nnen sie auch sein, wenn sie wollen. Bernd, der Vater Unordentlichkeit und Unpünktlichkeit sind Seiten an den Kindern, die ich sehr negativ finde. Das Aussehen meiner Tochter st?rt mich überhaupt nicht. Aber für sie selbst hat es Nachteile. Wenn sie im Beruf Erfolg haben will, darf sie nicht als Au?enseiterin herumlaufen. Und Tobi ist vielleicht noch zu jung, um zu wissen, worauf es im Leben ankommt. Sein Engagement für die Umwelt finde ich gut. Wenn nur die schulischen Leistungen nicht darunter leiden würden. Man muss schon was leisten, wenn man vorankommen will. Immerhin k?nnen wir über alles offen sprechen. über fast alles. Die Kinder sollen ja auch ihren pers?nlichen Bereich haben. Nein, von autorit?rer Erziehung halte ich nichts. Lektion 2 Frauen sind flexibler. Deutschland: Herr Professor Hurrelmann, konnten Sie in Ihrer Studie Unterschiede zwischen M?dchen und Jungen feststellen? Hurrelmann: Auffallend ist in allen Studien die gr??ere Flexibilit?t und geschicktere Lebensführung der jungen Frauen. Die haben gewaltig aufgeholt. Sie reagieren auf die Unsicherheit der Gegenwart mehrheitlich mit einer produktiveren Haltung. Deutschland: Was hat man unter der produktiveren Haltung der jungen Frauen zu verstehen? Hurrelmann: Zum Beispiel: M?dchen sind inzwischen deutlich erfolgreicher in der Schule als Jungen und investieren hier an der richtigen Stelle. Es ist ganz klar, dass sie in unserer Leistungsgesellschaft dadurch V orteile haben. In den Hauptschulen sammeln sich die M?nner und in den Gymnasien sind wir bald bei 60 Prozent M?dchen. Auch an den Hochschulen sind schon mehr Studentinnen als Studenten. Für Deutschland ist das eine sensationelle Entwicklung. Bis zur Jahrtausendwende sah es gar nicht danach aus. Deutschland: Wird sich künftig die Rolle der Frauen noch deutlicher ver?ndern? Hurrelmann: Ja, bestimmt. Die Bereitschaft der jungen Frauen, in Leistung und Beruf zu investieren, führt dazu, dass sie heute zu etwa 80 Prozent berufst?tig sein und bleiben wollen –und damit auch ein Familienleben verbinden m?chten. Auf verschiedenen Gebieten Leistung bringen und durch gute Ausbildung verschiedenen Aufgaben gewachsen zu sein: Das ist ein modernes, flexibles Rollenkonzept Deutschland: Und wo bleiben die M?nner? Hurrelmann: Viele junge M?nner machen den Fehler, an der traditionellen M?nnerrolle, der Rolle von Machos, festzuhalten. Eine v?llig veraltete V orstellung! Sie lernen einen Beruf, stehen dort ihren Mann, den Rest machen die Frauen. Und dann kommt eine Krise, Arbeitslosigkeit, Krankheit, und sie wissen nicht mehr weiter, stehen vor dem Nichts. Wir brauchen heute eine gezielte M?nnerf?rderung, die Jungen brauchen Nachhilfe darin, ihre M?nnerrolle flexibel zu definieren. Lektion 3 ü10 Der Inspektor lernt Newton kennen. Teil 1 Newton: Sir Isaak Newton. Inspektor: Kriminalinspektor Richard V o?. (...) Newton: Erfreut. Sehr erfreut. Wirklich. (...) Darf ich fragen, was hier passiert ist? Inspektor: Schwester Irene Straub wurde erdrosselt. (...) Newton: Schrecklich. Inspektor: V on Ernst Heinrich Ernesti. (...) Newton: Dieser Ernesti. Ich bin ganz durcheinander. Wie kann ein Mensch nur eine Krankenschwester erdrosseln! Inspektor: Dabei haben Sie ja auch eine Krankenschwester erdrosselt. Newton: Ich? Inspektor: Schwester Dorothea Moser. (...) Newton: Aber das ist doch etwas ganz anderes, Herr Inspektor. Ich bin schlie?lich nicht verrückt. (...) Sie liebte mich, und ich liebte sie. Das Problem war nur so zu l?sen. Inspektor: Problem? Newton: Meine Aufgabe besteht darin, über Physik nachzudenken, nicht eine Frau zu lieben. Inspektor: Verstehe. Newton: Dazu kam noch der enorme Altersunterschied. Inspektor: Sicher. Sie müssen ja weit über 200 Jahre alt sein. Newton schaut ihn verwundert an. Newton: Wieso? Inspektor: Nun, als Newton - Newton: Sind Sie nun verrückt, Herr Inspektor, oder tun Sie nur so? Inspektor: H?ren Sie – T eil 2 Newton: Sie glauben wirklich, ich sei Newton? Inspektor: Sie glauben es ja. Newton schaut sich misstrauisch um. Newton: Darf ich Ihnen ein Geheimnis anvertrauen, Herr Inspektor? Inspektor: Selbstverst?ndlich. Newton: Ich bin nicht Sir Isaak. ich gebe mich nur als Newton aus. Inspektor: Und weshalb? Newton: Um Ernesti nicht zu verwirren. Inspektor: Verstehe ich nicht. Newton: Im Gegensatz zu mir ist Ernesti doch wirklich krank. Er glaubt, Albert Einstein zu sein. Inspektor: Was hat das mit Ihnen zu tun? Newton: Wenn Ernesti erf?hrt, dass ich in Wirklichkeit Albert Einstein bin, das w?re doch sicher schlimm für ihn. Inspektor: Sie wollen damit sagen - Newton: Jawohl. Der berühmte Physiker und Begründer der Relativit?tstheorie bin ich. Geboren am 14. M?rz 1879 in Ulm. Der Inspektor steht etwas verwirrt auf. Inspektor: Sehr erfreut. Newton steht ebenfalls auf. Newton: Nennen Sie mich einfach Albert. Inspektor: Und Sie mich Richard. (...) Newton: Richard. Inspektor: Albert? Newton: Nicht wahr, Sie ?rgern sich, mich nicht verhaften zu dürfen. Inspektor: Aber Albert. Newton: M?chten Sie mich verhaften, weil ich die Krankenschwester erdrosselt oder weil ich die Atombombe erm?glicht habe? Inspektor: Aber Albert. (...) Newton: Leben Sie wohl. Inspektor: Leben Sie wohl, Albert. (...) Die Tür von Zimmer Nr. 2 ?ffnet sich und Fr?ulein Doktor Mathilde von Zahnd kommt heraus. (...) ?rztin: Sie haben sich mit Newton unterhalten? Inspektor: Ich entdeckte etwas. Er setzt sich aufs Sofa. ?rztin: Gratuliere. Inspektor: Newton h?lt sich in Wirklichkeit auch für Einstein. ?rztin: Das erz?hlt er jedem. In Wahrheit h?lt er sich aber doch für Newton. Inspektor: (verblüfft) Sind Sie sicher? ?rztin: Für wen sich meine Patienten halten, bestimme ich. Ich kenne sie weit besser, als sie sich selbst kennen. Lektion 4 ü15 Typisch schweizerisch? Kurztext 1 A: Meine Hobbys? Na, im Winter natürlich Schifahren. Aber das ist ja eigentlich mein Beruf. Ich habe eine eigene Schischule. Und sonst? Politik, seit ich für die Schweizerische V olkspartei in die Gemeindeversammlung gew?hlt worden bin. Kurztext 2 B: Also, dass die Beatrice von den Breitenmosers schon wieder einen neuen Freund hat! Na, und in der Kirche hab ich die auch noch nie gesehen. Ich hab geh?rt, sie soll sogar ausgetreten sein, aus der Kirche. Also bei meiner Tochter g?b's so was nicht. Ich war mit meinem Fred schon zusammen im Kindergarten. Und als wir 20 waren, haben wir halt geheiratet, da gab's keinen anderen Freund mehr. Ob ich glücklich bin? Na, man nimmt's, wie es kommt. Kurztext 3 C: Wie? Was haben S' g’sagt? Tut mir leid, ich versteh nur Deutsch. Kurztext 4 D: V on nichts kommt eben nichts. Sehen Sie, ich bin jetzt seit 23 Jahren bei der Bank, habe es bis zum Abteilungsleiter gebracht. Hab' einen Mercedes, und meiner Frau habe ich gerade einen Golf gekauft, zum Einkaufenfahren und so. Unser Haus steht ja au?erhalb von Zürich, sch?n ruhig am Waldrand. Lesen? Nein, dazu haben wir keine Zeit. Bei meiner Position als Abteilungsleiter, da hat man Verantwortung, da sitze ich oft noch nach Mitternacht über den Akten. Lektion 5 Frau Holtz, ich h?tte da eine Frage. BB– Bibliotheksbenutzer TH– Tabea Holtz Teil 1 BB Entschuldigung, darf ich Sie etwas fragen? TH Ja bitte. Was m?chten Sie denn wissen? BB Ich suche Bücher für eine Hausarbeit über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Deutschland. TH Da haben wir sicher was. Schauen wir mal in der Systematik nach. – Sehen Sie, hier: Die Sozialwissenschaften haben die Ziffer 3 und die Wirtschaft die 33. Und hier unter 339 Handel. Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Weltwirtschaft, da finden Sie bestimmt etwas zu Ihrem Thema. BB Ja, und wo ..? TH Wo die Bücher stehen? –Ach, kommen Sie mit, ich zeig’s Ihnen. – Hier also haben wir die Wirtschaft und in dem Regal dort alle Bücher mit der Signatur 339. Schauen Sie mal, da ist ein Buch Chinesisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen, das ist doch genau Ihr Thema. BB Ja, das ist wunderbar. Kann ich das Buch ausleihen? TH Natürlich, wenn Sie einen Benutzerausweis haben. BB Habe ich. –Aber, entschuldigen Sie, ich muss natürlich diese Wirtschaftsbeziehungen in einen gr??eren Zusammenhang stellen. Wo finde ich denn Bücher zur Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepublik? TH Na, da schauen Sie doch mal in diesem Regal da nach. Das sind die Bücher mit der Signatur 33(091) Wirtschaftsgeschichte. BB Ach ja, hier –Geschichte der deutschen Wirtschaft im 20. Jahrhundert, herausgegeben von Reinhard Spree. V on dem Buch habe ich schon geh?rt. Da hat es sich wirklich gelohnt, dass ich zu hierher gekommen bin. TH Sie h?tten sich aber auch zu Hause über unsere Bücher informieren k?nnen. BB Ja? Aber wie denn?. Teil 2 TH Gehen wir mal zum Computer dort am Eingang, ich zeig’s Ihnen. – So, zuerst schlagen Sie die Webseite unseres Instituts auf, www.goethe.de/peking, Peking in der deutschen Schreibweise mit P-e-k, nicht in Pinyin. Dann sehen Sie da oben links unter Schnelleinstieg das Wort Bibliothek. Das klicken Sie an. –Da haben wir schon unsere Bibliotheksseite. Hier ist der Link Online-Katalog. – So, das ist die Suchmaske. BB Und da kann ich unter Stichwort eingeben Wirtschaft Deutschland China? TH Das ist sicher zu speziell. Das Stichwort muss im Titel vorkommen. Versuchen wir’s mal mit Wirtschaftsbeziehungen. – Ja, sehen Sie, da haben Sie das Buch Chinesisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen. Aber Sie k?nnen auch einfach nur Wirtschaft eingeben. Das ist natürlich sehr allgemein und ... –na ja –da kommen wir gleich auf über hundert Treffer. Aber die sind eigentlich schnell durchgebl?ttert. Bestimmt finden Sie da noch ein paar andere Medien, die Sie brauchen k?nnen. BB Sch?n. Und wenn ich einen Autor eingebe? TH Probieren Sie es doch mal selbst. BB Günter Grass, der Nobelpreistr?ger, der interessiert mich. Ich schreibe also Günter Grass ins Suchfeld Autor. TH Grass genügt, in unserer Maske besser nur Nachnamen. BB Aha. – Toll, 32 Treffer. Sie haben also 32 Bücher von Günter Grass? TH Nicht nur Bücher. Darunter sind auch andere Medien. BB Alles klar. Vielen Dank, Sie haben mir wirklich sehr geholfen. TH Das ist doch unser Job hier. Und au?erdem helfe ich gern. Kommen Sie ruhig wieder zu mir, wenn Sie noch Fragen haben. Lektion 6 Nicht erkennen und verwechseln 1.Szene A: Verzeihung, Sie kommen mir so bekannt vor. Sind Sie nicht Holger Bernd? B: Nein, mein Name ist Karl Lagerfeld. A: Ach, da habe ich Sie verwechselt. Entschuldigung. 2.Szene A: Ja so was! Grü? dich! Ja so ein Zufall! Dass ich dich hier treffe! B: Entschuldigung, kennen wir uns? A: Ja, ich denke ... Ach, Sie sind nicht ...? Oh, Verzeihung, ich habe Sie mit jemandem verwechselt. Tut mir sehr leid. B: Macht doch nichts. Auf Wiedersehen. A: Auf Wiedersehen. Und nochmals Entschuldigung. 3.Szene A: Darf ich vorstellen? Herr Professor Friedrich – und das ist ... B: Aber wir kennen uns doch schon. Guten Tag, Herr Friedrich. C: Guten Tag. Aber – entschuldigen Sie – haben wir uns schon einmal gesehen? D: Ja sicher, auf der Germanistenkonferenz in Beijing. Ich bin Albert Glaser. C: Ach ja, Herr Glaser. Entschuldigen Sie bitte vielmals, dass ich Sie nicht gleich erkannt habe. Wie geht es denn so? Viele V?lker gedenken heute des Tages, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging. Seinem Schicksal gem?? hat jedes V olk dabei seine eigenen Gefühle. ... Der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern. Die Menschen, die ihn bewusst erlebt haben, denken an ganz pers?nliche und damit ganz unterschiedliche Erfahrungen zurück. Der eine kehrte heim, der andere wurde heimatlos. Dieser wurde befreit, für jenen begann die Gefangenschaft. Viele waren einfach nur dankbar, dass Bombenn?chte und Angst vorüber und sie mit dem Leben davongekommen waren. Andere empfanden Schmerz über die vollst?ndige Niederlage des eigenen Vaterlandes. ... Die meisten Deutschen hatten geglaubt, für die gute Sache des eigenen Landes zu k?mpfen und zu leiden. Und nun sollte sich herausstellen: Das alles war nicht nur vergeblich und sinnlos, sondern es hatte den unmenschlichen Zielen einer verbrecherischen Führung gedient. Und dennoch wurde von Tag zu Tag klarer, was das heute für uns alle gemeinsam zu sagen gilt: Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen. Lektion 7 V orstellungsgespr?ch P – Personalchef, B - Bewerberin Version 1 B: Guten Tag. P: Guten Tag, Frau Li, mein Name ist Schr?der, ich leite hier die Personalabteilung. Nehmen Sie doch bitte Platz. B: Danke. P: Nun Frau Li, Ihre Bewerbung ist ja ganz interessant. Warum haben Sie sich eigentlich um eine Stelle in unserer Firma beworben. B: Nun ja, ich bin gerade mit dem Studium fertig und suche eine Stelle. Und dass ich Gesch?ftsfrau werden will, ist für mich schon lange klar, - am liebsten in der Modebranche. Ich interessiere mich sehr für die neueste Mode. Ihre Firma kauft und verkauft doch vor allem Kleidung? P: Hmm. Und was, glauben Sie, qualifiziert Sie besonders für eine Stelle im Marketing? B: Ich finde schnell Kontakt zu Menschen, kann zuh?ren und kann auch überzeugen. Das ist sicher in der Teamarbeit wichtig und auch, wenn es um Gesch?ftskontakte geht. V or allem kann ich mich intensiv auf meine Aufgaben konzentrieren und bin mit vollem Engagement dabei. P: Sehr sch?n. Sie schreiben in Ihrem Bewerbungsschreiben, Sie seien perfekt im Englischen. Dann k?nnen wir unser Gespr?ch also auch auf Englisch führen? B: Sorry, I didn’t write, I am perfect. I had English at school and I made a course in Business-English. I have not enough practice yet. P: Also gut, sprechen wir weiter Deutsch. Sie schilderten gerade Ihre St?rken. Haben Sie auch Schw?chen? B: Ich glaube, für einen Job als Gesch?ftsfrau bin ich wirklich perfekt. Ich bin sicher, dass Sie mit mir eine ausgezeichnete Mitarbeiterin bekommen. P: Was m?chten Sie denn verdienen, Frau Li? B: Wie ich h?rte, sind bei Berufsanf?ngern auf einer Assistentenstelle 6000 Yuan üblich. P: Nun, Frau Li, so weit, so gut, vielen Dank. Es war sch?n, dass wir uns kennengelernt haben. Sie werden bald von mir h?ren. B: Ich m?chte mich auch für die Einladung zu dem V orstellungsgespr?ch bedanken. Version 2 B: Guten Tag. P: Guten Tag, Frau Li, mein Name ist Schr?der, ich leite hier die Personalabteilung. Nehmen Sie doch bitte Platz. B: Danke. P: Nun Frau Li, Ihre Bewerbung ist ja ganz interessant. Warum haben Sie sich eigentlich um eine Stelle in unserer Firma beworben. B: Dass ich Gesch?ftsfrau werden will, ist für mich schon lange klar, Herr Schr?der. Und besonders die Modebranche interessiert mich. Wie ich wei?, sucht Ihr Handelshaus in Südchina neue Kunden und Produzenten für Kleidung. Da glaube ich, dass ich als Kantonesin V orteile habe. P: Hmm. Und was, glauben Sie, qualifiziert Sie besonders für eine Stelle im Marketing? B: Ich bin sehr kreativ, das hei?t, ich habe immer sehr viele tolle Ideen, die Ihrer Firma sicher helfen, zum Beispiel wenn es um neue Produkte geht, die wir auf den Markt bringen wollen, oder in der Werbung oder in der Organisation der Marketingabteilung. Au?erdem habe ich gute Umgangsformen und finde schnell Kontakt zu Menschen, kann zuh?ren und kann auch überzeugen. Das ist sicher in der Teamarbeit wichtig und auch, wenn es um Gesch?ftskontakte geht. V or allem kann ich mich intensiv auf meine Aufgaben konzentrieren und bin mit vollem Engagement dabei. P: Sehr sch?n. Sie schreiben in Ihrem Bewerbungsschreiben, Sie seien perfekt im Englischen. Dann k?nnen wir unser Gespr?ch also auch auf Englisch führen? B: Ja, schon. – Of course. – Also, bitte entschuldigen Sie, ich bin im Moment etwas aufgeregt. Und jetzt denke ich auf Deutsch. Also lieber w?re es mir, wenn wir hier Deutsch sprechen würden. P: Also gut, sprechen wir weiter Deutsch. Sie schilderten gerade Ihre St?rken. Haben Sie auch Schw?chen? B: Ich wei? natürlich, dass ich Berufsanf?ngerin bin und noch wenig Erfahrung habe. Ich muss zuerst noch viel lernen, und dass m?chte ich ja auch. Ich bin auch etwas ungeduldig, mir geht alles zu langsam. Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht. Um so schneller werde ich mich bei Ihnen einarbeiten. P: Was m?chten Sie denn verdienen, Frau Li? B: So zwischen 5000 und 7000 Yuan. Aber die Entscheidung über das Gehalt liegt natürlich bei Ihnen. Für mich ist es am wichtigsten, dass ich die Stelle bekomme. P: Nun, Frau Li, so weit, so gut, vielen Dank. Es war sch?n, dass wir uns kennengelernt haben. Sie werden bald von mir h?ren. B: Ich m?chte mich auch für die Einladung zu dem V orstellungsgespr?ch bedanken. Lektion 8 Umweltgefahren für das Wirtschaftswunder Interview mit Chinas Vizeminister für Umweltfragen Pan Yue Fortsetzung des Interviews 1. Umweltprobleme Auf ein Drittel des Gebietes der VR China f?llt saurer Regen, die H?lfte des Wassers in unseren sieben gr??ten Flüssen ist unbrauchbar mit der Folge, dass ein Viertel der Bev?lkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Ein Drittel der Einwohner von St?dten atmet verschmutzte Luft ein; weniger als 20 Prozent des st?dtischen Mülls wird auf umweltvertr?gliche Weise entsorgt oder recycelt. … Das führt zu menschlichem Leid: Allein in Beijing stehen 70 bis 80 Prozent der t?dlichen Krebserkrankungen im Zusammenhang mit Umweltsch?den, darunter ist Lungenkrebs inzwischen zur Haupttodesursache geworden. 2. Das “Grüne BIP” Frage:Sie befürworten die Einführung eines sogenannten “Grünen Bruttoinlandsprodukts”. Was kann man sich darunter konkret vorstellen? Pan:Nach diesem Modell werden die Kosten des Wirtschaftswachstums, wie etwa die Umweltverschmutzung, bei der Feststellung des Bruttoinlandsprodukts mit eingerechnet. Wir beraten uns zu diesem Thema übrigens auch mit deutschen Fachleuten. Wir streben an, dass die Leistung der verantwortlichen Manager und Funktion?re nicht mehr nur nach ihrem ?konomischen Erfolg berechnet wird, sondern auch danach, inwieweit sie Umweltprobleme und soziale Fragen berücksichtigen. In diesem Zusammenhang haben wir in letzter Zeit 30 Projekte, einschlie?lich einiger Kraftwerke, verboten. Die Unternehmen hatten nicht die gesetzlich vorgeschriebene Umweltschutzüberprüfung ihrer Projekte durchgeführt. Wir werden auch illegale Industrieanlagen schlie?en, darunter ?konomisch starke Stahl-, Zement-, Aluminium und Papierfabriken. … Keiner wird mich von dem eingeschlagenen Kurs abbringen k?nnen. Lektion 9 über Geschmack l?sst sich (nicht) streiten. Maria und Max gehen durch eine Kunstausstellung. Maria: Na, jetzt wird’s ja richtig bunt. Mir zu bunt. Seit wann sind denn Wolken gelb? Und einen grünen Himmel habe ich auch noch nie gesehen. Max: Dafür ist das Gras wieder gelb. - Aber im Ernst, mich fasziniert das Bild. Maria: Und gef?llt es dir auch? Max: Ja, irgendwie schon. Da ist so viel Kraft drin. Maria: Also ich kann damit wenig anfangen, eigentlich gar nichts. Schau dir doch nur die Leute an. Die finde ich einfach h?sslich. Als ob ein Sechsj?hriger die Beine gemalt h?tte. Max: Das w?re ein ziemlich genialer Kerl. - Natürlich sind die Menschen naiv gemalt, sogar primitiv. Aber stell dir mal vor, die w?ren hübsche, saubere Bergsteiger. Da würden sie doch über der Natur stehen. Und so sind sie Teil der Natur. Einfache Leute, die hart arbeiten, die mit der Natur k?mpfen müssen. Maria: Dich regt das Bild offensichtlich zum Nachdenken an. Mich st??t es leider eher ab. – Wenn du es zum Beispiel mit dem da drüben vergleichst. Das zeigt auch die harte Arbeit in der Natur. Und trotzdem wirkt das Bild harmonisch, es beruhigt mich, auch wenn es vielleicht eine traurige Geschichte erz?hlt. Max: Klar, das ist unheimlich toll gemalt. Aber für mich ist da keine Spannung drin. Eigentlich finde ich es langweilig. Maria: Mich begeistert es. Und Spannung empfinde ich jede Menge. Die liegt in der Komposition. Die Figuren bilden ein Dreieck, das nach oben weist und nach vorn. Und trotzdem spürt man, wie schwer es ist, vorw?rts zu kommen und nach oben, in diesem schweren Leben. Max: Du gehst da richtig mit Gefühl ran. Mir ist das alles zu klar, zu direkt, da bleibt kein Platz mehr für Fragen und Zweifel. – Was sagt denn dein Gefühl zu dem Bild da? Maria: Das verstehe ich nicht, ehrlich gesagt. Das sagt mir noch weniger als das mit den Blaum?nnern und den gelben Wolken. Wenn es nicht hier in der Ausstellung h?ngen würde, würde ich sagen, das ist keine Kunst. Max: Und wenn es nicht so wertvoll w?re. Die Bilder von dem Maler geh?ren zu den teuersten zeitgen?ssischen Bildern auf der ganzen Welt. Maria: Ein hoher Preis bedeutet noch lange nicht hohe Kunst. Und kannst du mir vielleicht erkl?ren, wo hier die Kunst liegt? Max: In der Technik und in der Komposition. Der Maler f?ngt am Rand mit kr?ftigen Strichen an, die dann irgendwie zerst?rt werden in einem Kampf der Farben Und obwohl das meiste auf der linken Seite passiert, wirkt das Bild harmonisch. Das liegt auch an dem sehr sorgf?ltig gestalteten Hintergrund. Das Bild hat einen bewegten V ordergrund und eine unheimlich ruhige Tiefe. Das ist gar nicht so viel anders als in vielen klassischen Gem?lden. Maria: Gut, die Tiefe in der Komposition sehe ich jetzt auch. Aber kannst du mir vielleicht sagen, wo die gedankliche Tiefe steckt. Max: Die muss im Betrachter sein. Da kann man vieles hinein interpretieren, und das ist auch gut so. Zum Beispiel unmittelbar vor einem herrscht das reine Chaos, da kla ppt 关于艾滋病ppt课件精益管理ppt下载地图下载ppt可编辑假如ppt教学课件下载triz基础知识ppt nichts. Aber wenn man weiter blickt, durch das Chaos hindurch, vielleicht in die Zukunft, dann sieht man klar. Obwohl die Ferne auch Angst macht. Maria: Sprichst du gerade von deiner Diplomarbeit? Max: Ich meinte eher Gefühle, oder das Leben überhaupt. Maria: Du beeindruckst mich. Max: Na, wenn nicht das Bild, dann wenigstens ich. Lektion 10 L?sst sich über Geschmack streiten? Sehr geehrte Frau Professor Xu, liebe Mitstudentinnen und Mitstudenten! Ein ursprünglich lateinischer Ausspruch, der in vielen westlichen Sprachen verwendet wird, hei?t auf Deutsch: …über Geschmack l?sst sich nicht streiten.“ Doch wird nicht dauernd über Geschmack gestritten? …Ich mag keinen Spinat!“, schreit der Kleine. …Sei still und iss! Spinat ist gut und gesund!“, sagt die Mutter. …Ich mag aber ...“ –…Schluss jetzt! Was auf den Tisch kommt, wird gegessen!“ Oder Musik: Die Tochter h?rt gern Pop-Musik und nicht sehr leise, der Vater mag nur Beethoven oder Beijing-Oper und schimpft über die Katzenmusik. Oder ein junges Ehepaar richtet seine erste Wohnung ein und schon kommt es zum Ehekrach über die Farbe der W?nde, über Lampen und Bilder, ob klassische M?bel oder modernes Design. Dass über Geschmack gestritten wird, ist jedoch noch kein Beweis, dass es sinnvoll ist, über Geschmack zu streiten. Sinn oder Unsinn eines Streits über Geschmack will ich nun unter der Frage …L?sst sich über Geschmack streiten?“ in Bezug auf den Kunstgeschmack untersuchen. Hinter dem geflügelten Wort steht die Aussage, dass Geschmack subjektiv ist, dass es dafür keine objektiven Ma?st?be gibt. Jeder Mensch soll seinen eigenen Geschmack haben und behalten dürfen und deswegen nicht kritisiert werden. Es kann doch kein Grund zum Streit sein, wenn jemand die Bilder Picassos oder der abstrakten Künstler nur für ein unverst?ndliches Durcheinander h?lt oder die Menschenbilder von Fang Lijun h?sslich findet. Die Kunstgeschichte zeigt, dass immer wieder neue Stilrichtungen und Moden entstehen. Kunstgeschmack ist n?mlich nicht nur subjektiv, er ist auch abh?ngig von der Zeit und den Sehgewohnheiten. Und die Zeiten ?ndern sich. Das hei?t aber nicht, dass die Kunst früherer Epochen abgelehnt wird. Wie in allen anderen Bereichen des zwischenmenschlichen Verkehrs, so die Forderung des Spruchs, sollten in der Frage des Geschmacks H?flichkeit, Rücksichtnahme und Toleranz herrschen. Und wenn bei der Wahl eines Bildes für ihr Wohnzimmer ein Paar ganz unterschiedliche künstlerische V orlieben hat, so l?sst sich bestimmt ein Kompromiss finden: Statt eines alten Meisters oder eines supermodernen Abstrakten k?nnten die Eheleuten z.B. einen Impressionisten ins Zimmer h?ngen, der beiden gef?llt und etwas sagt. Doch was hei?t eigentlich subjektiver Kunstgeschmack? Es hei?t nicht, dass jeder Geschmack gleich gut ist. Jemand, der sich für Kunst interessiert und sich in seiner Freizeit intensiv damit besch?ftigt oder gar Künstler oder Kunstwissenschaftler ist, wird einen anderen, besseren Geschmack haben. Ihm sagen Gem?lde und Skulpturen mehr, er versteht eher ihren tieferen Sinn, er kann beurteilen, ob die künstlerische Technik gut oder nicht gut ist. Als Kunstexpertin oder Kunstexperte hat man das Recht, den Geschmack von Leuten zu kritisieren, die weniger Erfahrung und Wissen haben und weniger kreativ sind. Daher ist die Kunstgeschichte auch eine Geschichte der Kunstkritik, des Streits über Kunst. Neues konnte sich oft erst gegen gro?en Widerstand durchsetzen. Als die ersten Impressionisten in Paris ihre Bilder ausstellten, kam es zu Protesten und Demonstrationen der Vertreter traditioneller Kunst. Und so hatte fast jede Stilrichtung der Moderne zun?chst mit dem Unverst?ndnis und mit teilweise aggressiven Reaktionen des Publikums zu k?mpfen. Das geh?rt auch zum Sinn der Kunst: Sie soll nicht nur sch?n sein und allen gefallen, sie soll neue Sichtweisen lehren und neue Erkenntnisse über die Welt und die Gesellschaft vermitteln. über neue Ideen aber sind sich die Menschen selten einig. Streit ist da unvermeidlich, ja n?tig. Denn ohne Streit der Meinungen gibt es keinen Fortschritt. Sollte das geflügelte Wort also nicht besser hei?en: über Geschmack l?sst sich streiten? Oder sogar: über Geschmack muss gestritten werden? Die Frage ist nicht, ob man streitet, sondern wie man streitet. Toleranz ist ein hoher Wert. Kein Streit darf zu Missachtung und Unterdrückung anderer Meinungen, zu Aggression oder gar zu Gewalt führen. Toleranz bedeutet jedoch nicht, dass man jede Meinung für gut und richtig h?lt. Gerade in der Kunst kann jeder seinen eigenen Geschmack haben, verteidigen und durchzusetzen versuchen. Er muss aber auch, selbst wenn er ein Kunstexperte ist, bereit sein, über andere Positionen nachzudenken, aus ihnen zu lernen und sein eigenes Urteil zu ver?ndern. Sinnvoll l?sst sich über Kunstgeschmack nur streiten, wenn der Streit ein ernsthafter Austausch von Meinungen ist, bei dem jeder sein Wissen über Kunst erweitern und sein ?sthetisches Gefühl entwickeln will. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Lektion 11 Die Kaninchen, die an allem schuld waren Eine Fabel von James G. Thurber Es war einmal –selbst die jüngsten Kinder erinnern sich noch daran –eine Kaninchenfamilie, die unweit von einem Rudel W?lfe lebte. Die W?lfe erkl?rten immer wieder, dass ihnen die Lebensweise der Kaninchen ganz und gar nicht gefalle. (V on ihrer eigenen Lebensweise waren die W?lfe begeistert, denn das war die einzig Richtige.) Eines Nachts fanden mehrere W?lfe bei einem Erdbeben den Tod, und die Schuld daran wurde den Kaninchen zugeschoben, die ja, wie jedermann wei?, mit ihren Hinterbeinen auf den Erdboden klopfen und dadurch Erdbeben verursachen. In einer anderen Nacht wurde einer der W?lfe vom Blitz erschlagen, und Schuld daran waren wieder die Kaninchen, die ja, wie jedermann wei?, Salatfresser sind und dadurch Blitze verursachen. Die W?lfe drohten, die Kaninchen zu zivilisieren, wenn sie sich nicht besser ben?hmen, und die Kaninchen beschlossen, auf eine einsame Insel zu flüchten. Die anderen Tiere aber, die weit entfernt wohnten, redeten den Kaninchen ins Gewissen. Sie sagten: …Ihr müsst eure Tapferkeit beweisen, indem ihr bleibt, wo ihr seid. Dies ist keine Welt für Ausrei?er. Wenn die W?lfe euch angreifen, werden wir euch zu Hilfe eilen –h?chstwahrscheinlich jedenfalls.“ So lebten denn die Kaninchen weiterhin in der Nachbarschaft der W?lfe. Eines Tages kam eine schreckliche überschwemmung, und viele W?lfe ertranken. Daran waren die Kaninchen Schuld, die ja, wie jedermann wei?, Mohrrübenfresser mit langen Ohren sind und dadurch überschwemmungen verursachen. Die W?lfe fielen über die Kaninchen her – natürlich um ihnen zu helfen – und sperrten sie in eine finstere H?hle – natürlich um sie zu schützen. Wochenlang h?rte man nichts von den Kaninchen und schlie?lich fragten die anderen Tiere bei den W?lfen an, was mit ihren Nachbarn geschehen sei. Die W?lfe erwiderten, die Kaninchen seien gefressen worden, und da sie gefressen worden seien, handle es sich um eine rein innere Angelegenheit. Die anderen Tiere drohten jedoch, sich unter Umst?nden gegen die W?lfe zusammenzuschlie?en, wenn die Vernichtung der Kaninchen nicht irgendwie begründet würde. Also gaben die W?lfe einen Grund an. …Sie versuchten auszurei?en“, sagten die W?lfe, …und wie ihr wisst, ist dies keine Welt für Ausrei?er.“ Moral: Gehe, nein, renne zur n?chsten einsamen Insel. aus: Thurber, James (1967). 75 Fabeln für Zeitgenossen. Reinbek: Rowohlt Morgenstund hat kurze Beine V or ungef?hr fünfzig Jahren, da lebte ein kleiner Junge. Der hatte eine Gro?mutter. Die hatte wei?e Haare und eine Brille, weil sie schlecht sehen konnte, und obwohl ihre H?nde zittrig waren, strickte sie von morgens bis abends. …Sich regen bringt Segen“, sagte sie und …Ohne Flei? kein Preis“, denn sie war eine Sprichw?rter-Macherin. Sprichw?rter-Macher sind Leute, die immer gleich einen Satz sagen, den schon ihre Eltern, Gro?eltern, Urgro?eltern und die Leute davor gebraucht haben, obwohl sie eigentlich wissen müssten, dass diese S?tze gar nicht immer stimmen. Der kleine Junge merkte bald, dass die Gro?mutter sich von morgens bis abends regte, aber Segen von niemandem gebracht wurde, und dass sie für ihren Flei? noch keinen Preis bekommen hatte. Und als sie eines Tages jammerte, dass ihre Knochen richtig eingerostet seien, fragte er sie: …Warum denn, Gro?mutter? Hast du so viel gerastet?“Sie nannte ihn dumm und war beleidigt, denn sie war stolz auf die viele Arbeit, die sie sich den ganzen Tag machte, obwohl sie eigentlich gar nicht mehr so viel zu schaffen brauchte. …Aber es hei?t doch: Wer rastet, der rostet!“, meinte der kleine Junge und glaubte nun auch nicht mehr an das andere Sprichwort, mit dem die Gro?mutter sogar in den Ferien morgens um sieben ihn aus dem Bett holte: …Morgenstund hat Gold im Mund!“ Denn der Junge schlief gern lang. Und wenn er gerade vor sich hintr?umte und sich tolle Geschichten ausdachte, dann sollte er etwas Nützliches tun, denn …Mü?iggang ist aller Laster Anfang“, sagte die Gro?mutter und er wusste doch gar nicht, was Laster waren. Der kleine Junge wurde gr??er und merkte, dass die Sprichw?rter nur Sprüche sind, die man sagt, weil andere sie auch gesagt haben und weil sie so brav und ordentlich und gehorsam klingen. Er merkte, dass Lügen nicht immer kurze Beine haben, denn manche Schulkameraden kamen mit Lügen weiter als er mit der Wahrheit. Und er lernte, dass das Sprichwort …Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn wer auch die Wahrheit spricht“ ein ganz b?ses Wort ist. Denn es verleitet den, der einmal gelogen hat, immer weiter zu lügen. Da wusste er, dass es Sprichw?rter sind, die die kurzen Beine haben und wurde zum Sprichwort-Verdreher. Er schlief lange, denn Morgenstund war für ihn aller Laster Anfang, und er dachte sich Geschichten aus, denn Mü?iggang hatte für ihn Gold im Mund. Er sa? gern in seinem Sessel, denn er sagte: …Sich regen bringt kurze Beine“ oder: …Wer rastet ohne Flei?, dem bringt der Mü?iggang Segen.“ Nun müsst ihr nicht glauben, dass er stinkfaul war und trotzdem reich und berühmt und glücklich wurde. So einfach ist das auch nicht. Er wollte nur nicht an alles glauben, was ihm die anderen erz?hlten. So bastelte er sich seine Sprichw?rter selbst und lebte danach. Er war flei?ig, wenn er flei?ig sein wollte, und dachte dann nicht an den Preis. Er stand früh auf, wenn die Sonne schien und er früh aufstehen wollte, und dann war ihm das Gold der Morgenstund ganz egal. Und er rastete, damit er nicht vorzeitig rostete, denn das hatte ihm sein Arzt gesagt. Er wurde ein gro?er Mann, und er schrieb erdachte Geschichten, aber auch wahre, so wie diese hier. nach: Sch?nfeldt, Sybil Gr?fin von (1989). Geschichten, Geschichten, Geschichten. Ulm: Ravensburger. S. 93-95
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